Die Barock-Orgel

In der Stedtlinger Kirche findet sich eine historische Orgel von 1756/57. Bei ersten Recherchen vor Beginn der Restaurierungsarbeiten im Jahr 2009 wurde zunächst Johann Caspar Rommel als Erbauer des Instruments vermutet. Andere Quellen schrieben die Orgel dem Meininger Orgelbauer Heinrich Wilhelm Möller zu. Beim Abbau des Pfeifenwerkes und Freilegung der Windladen wurden nun Inschriften zur Geschichte der Orgel gefunden, die nicht nur das Baujahr 1756/57 bestätigen sondern auch Johann Caspar Beck (1703-1774), Orgelbauer in Herrenbreitungen, als Erbauer ausweisen. Heinrich Wilhelm Möller ist offensichtlich nur als Vertragsnehmer aufgetreten und hat die Arbeiten weitergegeben. Johann Caspar Beck zählt sowohl in Thüringen als auch in Hessen zu den "bedeutenden Orgelbauern".¹
Das einmanualige Instrument steht auf einer eigenen Empore oberhalb des Altarraums an der Ostseite der Kirche.

Die Restaurierung der Orgel wurde 2009 bis 2010 durchgeführt und konnte Anfang Dezember 2010 abgeschlossen werden. Die abschließende Intonation erfolgte im Mai 2011, die festliche Orgelweihe am 17. September 2011. Die Arbeiten am Orgelprospekt wurden durch den Restaurator Rolf Möller aus Dillstädt vorgenommen. Die eigentliche Orgelrestaurierung wurde durch die renommierte Firma Orgelbau Waltershausen GmbH durchgeführt.

Für die Orgelrestaurierung konnten Geldmittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung Orgelklang der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland, des Landkreises, des Zentrums für Kirchenmusik, des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie sowie der Kommune geworben werden. Dazu kommt eine erhebliche Summe an Eigenmitteln.

Hier finden Sie eine Auswahl an Bildern der Orgel.

Die Disposition der Johann Caspar Beck-Orgel:

Gedakt 8'
Quintatön 8'
Flauto 8'
Principal 4'
Spitzflöte 4'
Gedaktflöte 4'
Oktav 2'
Quinte 2 2/3'
Mixtur 1' 3fach

Subbass 16'
Oktavbass 8'

Pedalkoppel

¹ Schreiber, Klaus-Michael, in: Die Restaurierung der Eilert-Köhler-Orgel in der Kreuzkirche zu Suhl. Ars Organi 56, 2008, 143-148.